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Globale Märkte im Rückwärtsgang

Juni 2022 – HP&P Euro Select / Stiftungsfonds / Global Equity

Das geschah an den Aktienmärkten

Der Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten setzte sich auch im Juni fort. Die vielbeachteten Inflationsindikatoren stagnierten zwar, blieben aber mit einer jährlichen Teuerungsrate von weit über sieben Prozent (Beispiel Deutschland) auf historisch hohem Niveau. Ein Lichtblick geben die gegen Ende des Monats rückläufigen Öl- und Industriemetall-Preise. Auch bei den Nahrungsmittel-Futures sahen wir teils deutliche Kursabschläge gegenüber den Jahreshochs. Entspannung bei der Inflation und der damit gedrosselten Besorgnis vor einer allzu raschen Zinsanhebung wurde jedoch von immer stärkeren Rezessionsängsten abgelöst. Eine Mehrzahl der Ökonomen hält eine Rezession, was technisch mindestens zwei Quartale mit negativem Wachstum bedeutet, in den USA in den kommenden Monaten für wahrscheinlich.

In Europa und insbesondere in Deutschland beschäftigen uns derweilen haugemachte Probleme. Der durch Russland angestrebte Gas-Notstand und damit die potentielle Einschränkung großer Industriezweige wird immer wahrscheinlicher. Ein kurzfristiger Ersatz scheint technisch nicht machbar. Es bleibt spannend in wie weit vorübergehende Produktionsstopps und die damit immer unausweichlichere Rezession in den Börsenkursen schon eingepreist ist. Haben die Börsen nach den historisch hohen Rücksetzern noch Korrekturpotenzial oder nutzen die ersten Marktteilnehmer die günstigeren Kurse zum Einstieg? Die zweite Jahreshälfte wird uns die Antworten liefern.

Auch im Juni erhielten amerikanische Technologiewerte, in Form des Nasdaq Indexes, mit -9,0 Prozent die rote Laterne. Das Minus beträgt auf Jahressicht mittlerweile Minus 29,8 Prozent und ist der schlechteste Jahresstart in der mehr als fünfzigjährigen Geschichte des Technologieindexes. Auch globale und amerikanische Aktien in US-Dollar haben seit Jahresbeginn ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt. Marginal besser sieht es beim europäischen Stoxx 600 und beim MSCI World Index in Euro aus, der sich über positive Währungseffekte gegenüber seines Dollar-Pendants erfreuen kann. Japanische Aktien scheinen dieses Jahr der sichere Hafen zu sein. Dies ist für japanische Investoren auch richtig, diese verloren seit Jahresanfang in Yen „gerade einmal“ fünf Prozent. In Euro beträgt das Minus durch den negativen Währungseffekt jedoch auch -12,8 Prozent.

Zuletzt profitierten Rohstoff- und Energiewerte von der ausufernden Inflation. Mit sinkenden Inflationserwartungen kommen auch diese Werte wieder stark zurück und befinden sich im Juni am unteren Ender der Ranglisten. Trotz einer negativen Monatsperformance von -14,7 Prozent ist der Energiesektor dennoch auf Jahressicht mit +20,6 Prozent der einzige Sektor im positiven Terrain. Pharma- und Basiskonsumwerte gehören zu den defensiveren Branchen, die von den Rezessionsängsten relativ profitieren können, jedoch absolut auch leicht im Minus notieren.

Bei den Anlagestilen gab es im Juni deutliche Bewegungen. Value Titel, denen vor allem zyklische Rohstoff- und Energiewerte zuzuordnen sind, büßten seit Mitte des Monats einen Teil ihrer bis dorthin beeindruckenden Outperformance ein. Low-Risk-Werte legten hingegen im fallenden Markt relativ zu, so dass global beide Anlagestile nun relativ zum Markt deutlich besser rentieren. Qualitäts- und Momentumwerte liegen YTD weiter hinter dem breiten Markt, konnten sich jedoch im Monatsverlauf ebenfalls leicht verbessern.

HP&P Euro Select UI Fonds -7,1% MTD | -26,9% YTD

Der HP&P Euro Select UI Fonds konnte sich dem negativen Marktgeschehen nicht entziehen und verlor im Juni 7,1%, was annähernd der Benchmarkperformance entspricht. Mit dem finnischen Pharma-Unternehemen Orion, dem niederländischen Diagnostikspezialisten Qiagen und dem aus dem gleichen Segment stammende italienischen Konzern Diasorin, konnten sich im abgelaufenen Monat drei Aktien aus dem Gesundheitssektor im Portfolio positiv hervorheben. Zu den Verlierern gehörten hingegen zyklische Industrie- und Rohstoffwerte wie der französische Baukonzern Saint Gobain, der irische Materialspezialist Kingspan oder aber der deutsche Kupferproduzent Aurubis. Die Attraktivität der Portfoliotitel wurde Ende Juni an Hand unserer HP&P Multi-Faktor-Strategie turnusmäßig überprüft und zum Teil ausgetauscht. Zu den bekanntesten Neuaufnahmen zählen Allianz, Ferrari und Linde. Das Portfolio verlassen mussten unter anderem Adidas, Kering und Eurazeo. Die Charakteristika des Fonds bleiben durch die Reallokation jedoch annähernd identisch. Der HP&P Euro Select Fonds setzt auch weiterhin verstärkt auf attraktive Titel, die dem Segment defensive Qualitätswerte zuzuordnen sind. Im Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheiten sollten gerade diese Titel profitieren.

Quelle: Capinside Peergroupvergleich

HP&P Stiftungsfonds -4,1% MTD | -13,1% YTD

Der HP&P Stiftungsfonds konnte sich der Marktbewegung ebenfalls nicht entziehen, verlor jedoch auf Grund seiner höheren Absicherungskomponente deutlich weniger als der Aktienmarkt. Der Fonds liegt seit Auflage etwa auf Peergroup-Niveau (defensiven Mischfonds Euroland). Auch beim HP&P Stiftungsfonds suchen wir die Titel anhand der Stile Qualität, Trend, Risiko, Aktienrückkäufe und Ratings aus. Zudem müssen die Titel des Portfolios eine Dividende ausschütten um ordentliche Erträge zu erzielen. Durch die Dividendenorientierung ist das Portfolio des Stiftungsfonds zum HP&P Euro Select UI Fonds teils unterschiedlich aufgestellt. Der HP&P Stiftungsfonds hat auch eine Qualitätsausrichtung, diese ist derzeit jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt wie die des HP&P Euro Select UI Fonds. Großer Unterschied ist die wesentlich höhere Absicherung des Marktrisikos.

Quelle: Capinside Peergroupvergleich

HP&P Global Equity

Der HP&P Global Equity Fonds konnte im Juni seine Benchmark (MSCI World NR EUR Index) deutlich hinter sich lassen. Überzeugen konnten vor allem die eher defensiveren Portfoliowerte, wie die Lebensmittelproduzenten General Mills und Lotus Bakeries oder das auf Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungen spezialisierte Beratungsunternehmen FTI Consulting. Auf der Verliererseite befinden sich drei schwedische Titel, was jedoch eher dem Zufall als etwaigen Auffälligkeiten in der Anlageregion geschuldet ist. Der HP&P Global Equity Fonds erfreut sich zehn Monate nach Auflage weiterhin hoher Beliebtheit und damit verbundenen Mittelzuflüssen.

Für Fragen oder bei Bedarf an einer ausführlichen Präsentation bitten wir um Kontaktaufnahme.

Habbel, Pohlig & Partner
Institut für Bank- und Wirtschaftsberatung GmbH

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Ansprechpartner

Marc Ospald
Managing Director – Portfoliomanagement

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