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Systematisch in die besten Titel – das sind die 4 großen Vorteile von systematischen Aktienstrategien

Systematische oder quantitative Aktienstrategien erfreuen sich steigender Beliebtheit. Früher vor allem im institutionellen Bereich vorzufinden, steht diese Investmentdisziplin heute allen Investoren per passenden Fondslösungen zur Verfügung. Die zunehmende Popularität lässt sich vor allem durch die zahlreichen Vorteile solcher Ansätze erklären, zudem kann die Kehrseite durch die passende Umsetzung überschaubar gehalten werden.

1. Quantität:

Traditionelle Fondsmanager bzw. Analysten studieren Bilanzen und Geschäftsberichte, treffen die Vorstände der Unternehmen und leiten aus den gesammelten Daten und Eindrücken eine Anlageentscheidung ab. Die zur Verfügung stehende Zeit ist hier der Engpass und begrenzt die Anzahl der zu untersuchenden Titel.

Systematische Aktienstrategien hingegen durchsuchen und analysieren mit Hilfe modernster Technik große Datenbanken mit unzähligen Informationen zu Unternehmen des jeweiligen Anlageuniversums. Die einbezogenen Daten und Arbeitsschritte ähneln dabei denen des traditionellen Managers, jedoch kann durch die Automatisierung eine wesentlich größere Menge von Informationen in einem Bruchteil der Zeit verarbeitet werden. Mit steigender Rechenkapazität und Qualität der Daten ist es möglich immer detailliertere Analysen für immer größere Anlageuniversen durchzuführen. Dabei kommen auch Perlen aus der zweiten und dritten Reihe zu Tage, die auf herkömmlichen Weg verborgen geblieben wären.

2. Erfolgsaussichten:

Zahlreiche wissenschaftliche Studien weisen nach, dass die Mehrrendite von Titeln durch bestimmte Merkmale, wie z.B. Value, Quality oder Momentum zu erklären sind. Man spricht in diesem Zusammenhang von sogenannten Faktoren. Begonnen bei dem mit dem Nobelpreis honorierten CAPM-Modell, über den Nachweis einer Size-Prämie, gibt es heute mehrere hundert wissenschaftliche Veröffentlichungen, die den Mehrwert von Faktoren in der Aktienselektion belegen. Die Stile einiger der besten Manager sind Faktoren zuzuordnen und deren Überrendite zum Teil durch diese erklärbar. Der Investmentstil von Warren Buffet ist z.B. mit den Faktoren Bewertung und Qualität verortet.

3. Wiederholbarkeit & Nachvollziehbarkeit:

Systematische Aktienstrategien sind meist komplett regelgebunden und werden stringent umgesetzt, dabei bleiben Bauchgefühl, Intuition und andere weiche Komponenten außen vor. Die Reduktion des menschlichen Einflussfaktors auf die Anlageentscheidung ermöglicht den Prozess der Selektion immer wieder in gleicher Qualität durchzuführen. Dies macht zudem die Selektion transparenter und nachvollziehbarer. So kann ein systematischer Manager in der Regel darstellen, durch welche Kriterien ein Titel ins Portfolio aufgenommen wurde.

4. Diversifikation:

Im Portfoliokontext erreicht man eine Risikoreduktion durch das Streuen des Vermögens auf viele möglichst voneinander unabhängige Einzelanlagen. Genau diesen Diversifikationseffekt machen sich viele systematische Manager zu Nutze, indem Sie nicht nur einen Stil, sondern mehrere Faktoren (Multi-Faktor) im Selektionsprozess berücksichtigen und somit das Strategierisiko signifikant reduzieren. Ein deutlicher Mehrwert lässt sich zudem erzielen, wenn man das Portfolio nicht aus einzelnen Faktor-Sub-Portfolien zusammensetzt, sondern diese in Interaktion setzt. Dies erhöht die Trefferquote und den Erwartungswert signifikant.

Grenzen von systematischen Anlagestrategien

Der Portfoliomanager spielt weiterhin die zentrale Rolle, denn eine Strategie kann nur so gut sein wie der Mensch dahinter. Daher bleibt das Wissen und die Erfahrung des Managers ausschlaggebender Erfolgsfaktor, wenn auch in anderem Kontext.

Jede Maschine braucht den richtigen Treibstoff – was bei einem Motor das Benzin ist, sind bei einem systematischen Ansatz die Daten. Nur mit quantitativ ausreichenden und qualitativ hochwertigen Informationen können systematische Strategien höchste Leistung bringen. Anlageregionen, wo dies nicht der Fall ist, sollten daher eher traditionell bewirtschaftet werden.

Auch regelgebundene Ansätze unterliegen den gleichen Naturgesetzen wie traditionelle Anleger, auch sie können makroökonomischen Schocks nicht umgehen und das Auftauchen von schwarzen Schwänen nicht prognostizieren.

Da uns bei Habbel, Pohlig und Partner die Vorteile systematischer Aktienstrategien überzeugen, haben wir im Juni 2020 unseren dynamischen Aktienfonds HP&P Euro Select auf die selbst entwickelte HP&P Multi-Faktor-Strategie umgestellt, die seitdem vielversprechende Ergebnisse liefert. Die Benchmark des Fonds konnte nach Kosten mit deutlich niedrigerem Risiko geschlagen werden.

Auch der im November 2020 aufgelegte defensive Aktienfonds HP&P Stiftungsfonds wird nach diesem Ansatz gemanagte. Durch einen integrierten Absicherungsmechanismus realisiert der Fonds ein signifikant niedrigeres Marktrisiko wie eine reine Aktienanlage und richtet sich an ausschüttungsorientierte Anleger.

Unser Portfoliomanagement verfügt über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in der Konstruktion, dem Management und der Weiterentwicklung von quantitativen Aktienstrategien.

Habbel, Pohlig & Partner
Institut für Bank- und Wirtschaftsberatung GmbH

Sonnenberger Str. 14
65193 Wiesbaden

06 11 9 99 66-0


Ansprechpartner

Marc Ospald
Managing Director – Portfoliomanagement

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