In den volkswirtschaftlichen Vorlesungen lernt man, dass der Zins eng an die Inflation gekoppelt ist. Steigende Inflation sollte demnach die Tendenz steigender Zinsen zur Folge haben, da normalerweise die Notenbanken durch Zinserhöhungen den Geldfluss beschränken, um dem Kaufkraftverlust entgegenzuwirken. Jedoch scheint mit der fortgeführten Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank dieser Zusammenhang aufgehoben: trotz steigender Inflation bleiben die Zinsen im negativen Terrain und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Gerade Sparer mit festverzinslichen Anlagen werden beidseitig in die Mangel genommen. So muss man nicht nur für das auf dem Konto liegenden Geld Negativzinsen zahlen, die Kaufkraft schwindet zusätzlich über die Jahre signifikant.
Der Kaufkraftverlust
Bei einer Inflation von dauerhaft 2,5% (aktuell liegt sie sogar bei 3,8%) und einem durchschnittlichen Tagesgeldzinssatz von -0,5% bereits ab kleineren Vermögen ergibt sich ein Kaufkraftverlust von etwa drei Prozent pro Jahr. Durch den negativen Zinseszinseffekt summiert sich dieser über die Jahre zu einem stattlichen Verlust. Um dies zu verdeutlichen bemühen wir uns einem hierzulande beliebten Autobeispiel. Bekommt man heute noch für etwas mehr als 100.000 Euro Porsches Vorzeigeelektrosportwagen Taycan, erhält man durch den Kaufkraftverlust in zehn Jahren nur noch einen Boxster S (100.000 Euro sind dann mit der heutigen Kaufkraft von 75.000 € gleich zu setzen), wiederum zehn Jahre später einen spärlich ausgestatteten Porsche Macan (heute mit Rabatten etwa 58.000 €) und nach dreißig Jahren „nur noch“ einen moderat konfigurierten Passat. Durch den Kaufkraftverlust wird über dreißig Jahre aus einem Elektrotraumwagen ein Mittelklasse-PKW. Keine guten Aussichten für Autoliebhaber.
Dem Kaufkraftverlust entgegenwirken
Die gute Nachricht ist, dass man dem Kaufkraftverlust mit steigender Risikotoleranz entgegenwirken kann. Durch die steigende Inflation verteuern sich auch die sogenannten Real Assets wie Immobilien, aber auch die wesentlich liquideren Aktien. Gerade letztere konnten gemessen am Dax über die letzten dreißig Jahre um mehr als 8,8% p.a. zulegen. Schreibt man diese Entwicklung fort, würde nach Kaufkraftverlust eine attraktive inflationsbereinigte Rendite von 6,3% p.a. zu Buche stehen. Da wird schnell aus dem Elektroflitzer ein hübsches Häuschen.
Lösung für Anleger mit defensiveren Risikoprofilen
Eine reine Aktienanlage entspricht jedoch auf Grund ihrer Volatilität und Verlustpotentialen nicht dem Risikoprofil von allen Investoren. Fortschrittliche Portfoliokonstruktionen können hier Abhilfe schaffen. Ein Lösungsansatz sind voll investierte und aktiv gemanagte Aktienportfolios, deren Marktrisiko auf das gewünschte Risikoprofil reduziert werden. Dies geschieht in der Praxis durch den Einsatz von Derivaten (meist hochliquide Futures), die das Marktrisiko reduzieren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das unerwünschte Aktienmarktrisiko wird gesenkt, jedoch partizipiert man an der übrigbleibenden Aktienquote und der aktiven Titelselektion. Bei richtiger Wahl des Managers ist es auch mit einer vergleichsweise defensiven Anlagestrategie möglich, den Kaufkraftverlust ausgleichen. Eine gute Alternative!
Da wir bei Habbel, Pohlig und Partner davon überzeugt sind, mit unserer HP&P-Multi-Faktor-Strategie einen signifikanten Selektionsbeitrag zu erzielen, sind die Portfolios unserer systematischen Fonds nahezu voll in Aktien investiert. Das gewünschte Risiko erreichen wir über die derivative Steuerung des Marktrisikos.
Defensiven Investoren bieten wir mit dem HP&P Stiftungsfonds eine ausschüttungsorientierte Aktienstrategie mit einem Marktrisiko von ca. 25%.
Für risikofreudige Investoren halten wir den seit Mitte 2020 nach unserem systematischen Ansatz gemanagten dynamische Aktienfonds HP&P Euro Select (ca. 75% Aktienmarktrisiko) bereit. Der Fonds überzeugte in den vergangenen 12 Monaten mit einer besten Risk-Return-Relationen der Peergroup, die er signifikant schlagen konnte.
Quelle: CAPinside Peergroupvergleich | Stand:13.08.21