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Aktien für inflationäre Zeiten

Die Inflation in Deutschland erreicht mittlerweile eine Teuerungsrate von 3,8% p.a. Diese doch eher hohe Inflation hat mehrere Ursachen. Zum einen besteht ein erheblicher Basiseffekt. In Folge der globalen Corona-Pandemie fielen Input-Faktoren, wie etwa Industriemetalle und Öl, auf Grund der ausfallenden Nachfrageseite, signifikant. Mit wieder anspringender Konjunktur und auf Grund der viel thematisierten Nachholeffekte, haben sich die Preise von diesem tiefen Niveau stark erholt. Da die Preissteigerung auf zwölf Monate gemessen wird und von einer niedrigen Basis aus geschieht, spricht man von einem hohen Basiseffekt. Doch nicht alles ist auf diesen Basiseffekt zurückzuführen, so stehen Industriemetalle in Gänze höher als vor der Krise.

Die gestiegenen Input-Kosten, resultierend aus höheren Rohstoffpreisen, werden in der Regel (sofern möglich) an den Kunden weitergereicht und führen mit einem zeitlichen Versatz zu Preissteigerungen in den Endprodukten. Auch ist am jüngsten Rand ein Anstieg bei Löhnen und Gehältern zu beobachten, der wiederum den Input-Faktor menschliche Arbeit verteuert und zu weiterer Nachfrage führt. Die Inflation wird uns also aller Voraussicht nach länger begleiten.

Für den Sparer wäre eine höhere Inflation in der Theorie eigentlich unproblematisch. Denn nach der theoretischen Volkswirtschaftslehre ist der Zins eng an die Inflation gekoppelt. Steigende Inflation sollte demnach die Tendenz steigender Zinsen zur Folge haben, da normalerweise die Notenbanken durch Zinserhöhungen den Geldfluss beschränken um dem Kaufkraftverlust entgegenzuwirken. Jedoch scheint mit der fortgeführten Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank dieser Zusammenhang aufgehoben: Trotz steigender Inflation bleiben die Zinsen im negativen Terrain und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Gerade Sparer mit festverzinslichen Anlagen werden beidseitig in die Mangel genommen: So muss man nicht nur für das auf dem Konto liegenden Geld Negativzinsen zahlen, die Kaufkraft schwindet zusätzlich über die Jahre signifikant.

Aktien, die der Inflation die Stirn bieten können

Um den Kaufkraftverlust und dem Niedrigzins zu entgehen, wagen sich immer mehr Anleger in die „risikoreichere“ Anlageklasse Aktien. Jedoch reagieren nicht alle Aktien auf die steigende Inflation gleich. Dass Rohstoffproduzenten von den höheren Verkaufspreisen profitieren, liegt in der Natur der Dinge. Jedoch gehören gerade die Rohstoffaktien zu den schwankungsstärksten und konjunktursensibelsten und sind in Gänze eher etwas für starke Nerven. Umsatzstarke Industrieunternehmen mit günstigen Bewertungen scheinen zunächst attraktiv, doch auch diese haben es schwer, wenn sie die durch die Inflation entstehenden Mehrkosten der Produktion nicht an den Konsumenten weiterreichen können. In unserem Beitrag „Qualität hat ihren Preis! Ist sie es auch wert? Folge #1“ stellen wir den linearen Zusammenhang zwischen Qualität und Bewertung dar, aus dem sich ableiten lässt, dass günstig bewertete Unternehmen oft auch eine geringe Eigenkapitalrendite ausweisen. Gerade bei umsatzstarken Volumens-Herstellern ist diese schnell aufgezehrt und ein vermeintlich günstiges Unternehmen wird zur Value-Falle.

Besser haben es Unternehmen, die von einer Steigerung der Input-Kosten weniger stark betroffen sind. Hier sind vor allem Unternehmen außerhalb des physisch produzierenden Gewerbes zu nennen. Zwar werden IT-, Consulting- und Dienstleistungsfirmen in zweiter Instanz über steigende Löhne belastet, jedoch nicht von höheren Rohstoffpreisen tangiert. Des Weiteren sind Qualitätsunternehmen mit Preissetzungsmacht zu nennen. Zum einen können diese die höheren Produktionskosten an ihr Klientel weiterreichen, oder aber operieren auf so hohen Eigenkapitalrenditen, die das Unternehmen, selbst mit massiv höheren Rohstoffpreisen, noch profitabel operieren lassen. Hier wären Pharma-, Luxus- und auch viele Tech-Unternehmen zu nennen.

Auch wir bei HP&P sind von dem Mehrwert qualitativ hochwertiger Titel überzeugt. Doch nicht nur die Qualität eines Titels ist maßgeblich, Portfoliotitel müssen uns ganzheitlich unter den Aspekten Trend, Qualität, Risiko, Ratings und Aktienrückkäufe überzeugen. Damit wird das Stilrisiko gestreut und die Trefferquote sowie der Erwartungswert erhöht. Derzeit befinden sich viele Luxus-, Tech- und Pharmakonzerne unter den Portfoliotiteln unserer Fonds.

Seit Mitte 2020 suchen wir die Titel unseres dynamische Aktienfonds HP&P Euro Select (ca. 75% Aktienmarktrisiko) anhand der HP&P-Multi-Faktor-Strategie mit überzeugenden Resultaten aus. Der Fonds überzeugt im letzten Jahr mit einer der besten Risk-Return-Relationen der Peergroup, die er signifikant schlagen konnte.

Quelle: Capinside | Stand: 8.09.21

Für risikoaversere Investoren halten wir den im November 2020 aufgelegten defensive Aktienfonds HP&P Stiftungsfonds (ca. 25% Aktienmarktrisiko) bereit, der zur Titelselektion ebenfalls die HP&P Multi-Faktor-Strategie einsetzt.

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Managing Director – Portfoliomanagement

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